Baustellen und Sperrungen
Kirche vor dem Sonntagshorn in Ruhpolding
© © Ruhpolding Tourismus/Andreas Plenk

22.12.2023
 

Jahresrückblick 2023


Liebe Bürgerinnen und Bürger,

voller Dankbarkeit und Freude möchte ich zum Jahresende wieder mit einem Weihnachtsbrief das auslaufende Jahr Revue passieren lassen und gemeinsam einen Blick auf das kommende Jahr werfen.

Zu Beginn des Jahres durften wir gleich zwei bedeutende Sportereignisse in unserer geliebten Gemeinde erleben. Die Makkabi World Winter Games und den jährlichen Biathlon Weltcup, der nach den Corona-geprägten Jahren wieder mit der gewohnten Zuschauerzahl stattfand. Ruhpolding bewies erneut, dass Biathlon und unser Ort untrennbar miteinander verbunden sind und wir Sportgroßereignisse auf höchstem Niveau durchführen können. Für die gelungene Ausrichtung des Weltcups gebührt, wie jedes Jahr, unserem Skiclub, dem Team der Chiemgau Arena und allen ehrenamtlichen Helfern ein großer Dank. Durch die Aufhebung der Corona-Richtlinien dürfen wir im kommenden Januar auch wieder Siegerehrungen im Championspark bestaunen und freuen uns auf grandiose Wettbewerbe unter der Schirmherrschaft des Fraktionsvorsitzenden der größten Partei im Europäischen Parlament, Manfred Weber. Er wird den Wettkämpfen in der Chiemgau Arena beiwohnen und sich im Goldenen Buch der Gemeinde Ruhpolding verewigen.

Ein weiterer sportlicher Höhepunkt des vergangenen Jahres war die erstmalige Durchführung der Makkabi World Winter Games – die weltweit ersten jüdischen Winterspiele seit 1936. Dieses Ereignis erzeugte nicht nur internationales Interesse und nationale Berichterstattung, sondern brachte auch hochrangige Gäste aus Politik und Gesellschaft in unsere Gemeinde. Wir haben erneut bewiesen: Gastfreundschaft, Weltoffenheit und die Abwicklung großer Sportveranstaltungen liegt in unserer DNA.

Im weiteren Jahresverlauf musste eine dringende Entscheidung anlässlich der Zukunft von Kurhaus und Vita Alpina/Freibad gefasst werden. Beide Liegenschaften beschäftigen unsere Gemeinde bereits seit vielen Jahren. Nach der intensiven Einbindung der Bürgerinteressen (Bürgerwerkstatt, Ausstellung, Infoveranstaltungen, Online-Umfrage) in die Fragestellung wie es mit Kurhaus und Bad weitergehen soll, wurde die Entscheidung im Zuge eines Bürgerentscheids schließlich den Ruhpoldingern selbst überlassen. Dabei sprachen sich die Bürgerinnen und Bürger für die Sanierung des Schwimmbads und einen neuen Veranstaltungssaal aus. Daraus folgend kann durch die vom Gemeinderatsgremium festgelegten Rahmenbedingungen nun zeitnah der Vergabeprozess für die Ansiedlung eines Hotelprojekts mit Saal auf dem Kurhausareal durchgeführt werden. Im Zuge der Sanierung des Vita Alpina soll ebenfalls im ersten Quartal 2024 die Projektsteuerung vergeben werden, um eine zeitgemäße Entwicklung unseres Bads möglich zu machen und den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden.

Ein bedeutsamer Schritt in Richtung moderner Infrastruktur war der Spatenstich für den Kreisverkehr, die Verlegung der Wasserleitung und die neue Brücke (B-305) über die Traun im Ortsteil Hinterpoint. In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Traunstein wird dieses Infrastrukturprojekt realisiert. Die geplante Fertigstellung bis Ende 2024 wird nicht nur die Verkehrsflüsse verbessern, sondern auch die Verkehrssicherheit erhöhen. Die Umgestaltung beinhaltet zudem eine neue Rad- und Wanderwegeführung, welche unterhalb der Brücke entlangführt. Dadurch ist das gefährliche Queren der Bundesstraße für Radfahrer und Wanderer nicht mehr nötig.

Mit Einführung der kostenlosen Ruhpoldinger HeimatApp im Frühjahr haben wir den Zugang zu wichtigen Informationen und Ereignissen erleichtert. Wir möchten sicherstellen, dass Informationen nicht nur über traditionelle Kanäle, sondern auch mobil, direkt und gezielt über das Smartphone oder Tablet zugänglich sind. Die gratis App, kombiniert mit den neuen Info-Stelen im Ort, macht uns fit für die digitale Zukunft!

Der vergangene Sommer ließ unser Dorf nach den Corona-Jahren wieder so richtig aufleben. Veranstaltungen wie das neue Streetfood-Festival, das altbewährte Dorffest und Waldfest, die Route 66, der Georgi-Ritt und einige mehr belebten wieder unsere Straßen. Der neu angelegte Kurparkweiher lädt zum Verweilen und Entspannen ein und gibt zudem einen kleinen Ausblick auf die Neugestaltung unseres Kurparks. Es hat mich mit großer Freude erfüllt, unseren Ort wieder so lebendig zu sehen. Auch im nächsten Sommer erwarten uns wieder viele Feste und Veranstaltungen.

Das Jahr 2023 stand aber auch ganz besonders im Zeichen unserer Freiwilligen Feuerwehr 150 Jahre Einsatzbereitschaft für unsere Gemeinde – Ruhpolding war mit der Festwoche im Juli über eine Woche lang im Ausnahmezustand. Herzliches Vergelt´s Gott an unsere Feuerwehr für die Ausrichtung dieses wunderbaren Fests, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Das Thema Wohnen beschäftigt uns weiterhin, nicht nur in Ruhpolding, sondern auch Landes- und Bundesweit. Umso mehr freut es mich, dass im Herbst der Baubeginn für 24 neue Wohnungen mit sozialer Bindung in der Innerlohener Straße durch die BayernHeim GmbH, eine 100%ige Tochter des Freistaats Bayern, erfolgt ist. Das Projekt soll Wohnraum für kleine und mittlere Einkommen schaffen und wird im Zuge der Nachhaltigkeit in Hybridholzbauweise gefertigt. Gerne nehmen wir hierzu noch von Ruhpoldingern oder von in Ruhpolding arbeitenden Personen Interessensbekundungen zur Wohnraumbelegung im Gemeindebauamt auf. Auch weiterhin wollen wir uns für bezahlbaren Wohnraum in unserer Gemeinde einsetzen und haben dank unseres gemeindlichen Wohnbauwerks in der Otto-Filitz Straße bereits eine Freifläche für bis zu 40 weitere Wohnungen geschaffen. Baubeginn soll im kommenden Jahr sein.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein war der Bau einer dritten Spielfläche für den Sportverein - ein Kunstrasenplatz, bei dem kein Plastikgranulat zum Einsatz kommt, um unsere Natur und Umwelt zu schützen. Im November wurde der neue Allwetterplatz mit einer großen Eröffnungsfeier eingeweiht. Insgesamt wurde das Freizeit- und Sportareal durch die Umgestaltung weiter aufgewertet und bietet für Familien, Jugendliche und Sportler gleichermaßen eine herausragende Möglichkeit, um Breitensport zu betreiben. Ein herzliches Vergelt´s Gott darf ich dahingehend an die Verantwortlichen des SV-Ruhpolding für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung aussprechen.

Trotz der finanziellen Herausforderungen der Kommunen in Bayern und einer womöglich steigenden finanziellen Abgabe an den Landkreis blickt Ruhpolding mit Zuversicht auf das Jahr 2024. Die Entwicklung zum Freizeitareal am Unternberg schreitet gut voran: Der Skibetrieb läuft bald an und die Vorbereitungen für neue Attraktionen wie Klettergarten und Fly Line laufen auf Hochtouren. Der Spatenstich des Klettergartens fand bereits im August statt und im kommenden Frühjahr wird dieser seine Pforten öffnen. Die Entwicklung am Unternberg und das Engagement privater Investoren und Anwohner erfüllt uns als Dorfgemeinschaft mit Stolz und zeigt, welches Potential an unserem Ruhpoldinger „Freizeitberg“ geweckt wurde. Der Rauschberg wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber dank der intensiven Zusammenarbeit mit dem Bayernwerk als Haupteigentümer und dem Landratsamt besteht seit Ende November eine rechtskräftige Bau- und Betriebsgenehmigung, welche nicht mehr juristisch angefochten werden kann. Anders als bei der „benachbarten“ Kampenwandbahn ist es uns somit gelungen innerhalb von wenigen Jahren und unter Honorierung sämtlicher naturschutzrechtlicher Belange eine rechtskräftige Bau- und Betriebsgenehmigung zu erwirken. Wir hoffen, dass wir trotz der veränderten geopolitischen Finanzlage, des Kriegs in der Ukraine und im Gazastreifen sowie des Zinsansprungs im vergangen Jahr, erneut Investoren für dieses Prestigeprojekt gewinnen können. Schließlich möchten wir als Gemeinde auch diesen Berg, ähnlich wie es uns bereits am Unternberg gelungen ist, langfristig für unseren Tourismus und unsere Bevölkerung entwickeln und bewahren.

Im Zuge der Betreuung unserer jüngsten Gemeindebürger konnten wir bereits mit der Gründung des gemeindeeigenen Waldkindergartens Ende 2020 den Bedarf an Kindergartenplätzen decken. Als weiteren Baustein haben wir im vergangenen November einstimmig im Gemeinderat entschieden, den Ostflügel des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) langfristig anzupachten. Dort soll im Zuge einer Grundsanierung eine Kinderbildungseinrichtung mit neun Krippen- bzw. Kindergartengruppen entstehen. Durch die Wiederbelebung des seit mehreren Jahren leerstehenden Ostflügels des HPZ hauchen wir dem Gebäude neues Leben ein und gehen zudem nachhaltig vor, ohne neue Flächen für einen Neubau zu versiegeln. Langfristig schaffen wir damit eine echte Perspektive für unsere kleinsten Mitbürger und können neben dem Bedarf an Kindergartenplätzen auch den Bedarf an Krippenplätzen decken. Die erste Krippengruppe kann bereits im kommenden Februar mit der Aufnahme des Betriebs beginnen. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die gemeinsame Umsetzung des anspruchsvollen Projekts gilt dem Behandlungszentrum Aschau ein großer Dank.

Natürlich ist es kaum möglich alle Projekte des Jahres 2023 im Zuge dieser Weihnachtsgrüße zu skizzieren, eine Auswahl finden Sie aber unten als PDF.

Abschließend möchte ich auch meinen herzlichen Dank an die vielen Gewerbetreibenden, Hoteliers, Vermieter sowie die kleinen und mittelständischen Unternehmer unserer Gemeinde richten. Ihre Investitionen, Dienstleistungen und Arbeitsplätze tragen maßgeblich dazu bei, unsere Gemeinde lebendig und florierend zu gestalten. Ein besonderer Dank gilt auch den engagierten Bürgern, die sich uneigennützig und ehrenamtlich in Vereinen, Initiativen und Verbänden für das Wohl unserer Gemeinschaft einsetzen. Ihr freiwilliges Engagement ist von unschätzbarem Wert und bildet gemeinsam mit den Unternehmern das Fundament für eine erfolgreiche und prosperierende Gemeinschaft. Nur durch das vertrauensvolle und enge Zusammenwirken aus Bevölkerung, lokaler Wirtschaft, Vereinen und politischen Entscheidungsträgern ist es möglich, unseren liebevollen Ort weiterzuentwickeln und seinen einzigartigen Charakter zu bewahren. Ein besonderer Dank gilt daher auch den engagierten Mitarbeitern der Gemeinde und ihren Tochterunternehmen, die durch ihre Professionalität, Einsatzbereitschaft und Hingabe maßgeblich zum Gelingen vieler Projekte beitragen. Vielen Dank für Ihr wertvolles Wirken und Ihre wichtige Rolle in unserer lebendigen Gemeinde.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest, besinnliche Feiertage im Kreise Ihrer Liebsten und einen guten Start in ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2024.

 

Ihr

Justus Pfeifer
Erster Bürgermeister